"Wie konnte es hierzu nur kommen?"

Ob Engel aus dem Himmelsreich, Dämonen der Hölle, Geister aus dem Jenseits oder Wächter aus der Traumwelt, Kreaturen anderer Welten - Anderweltwesen - gibt es seit Anbeginn der Zeit. Nach und nach verließen sie ihre Welten um sich unter den Menschen anzusiedeln, doch blieben die meisten vor ihnen verborgen. Denn wann immer ein Wesen sich vor den Menschen zeigte oder von ihnen entdeckt wurde, begann das Unheil seinen Lauf zu nehmen.
Entweder wurden sie göttergleich verehrt ... und geneidet oder verachtet und zum Ziel von Hass und Schuld. Und jedes Extrem zog verherende Konsequenzen mit sich - ob nun Hexenjagden, Vampir- und Dämonenjäger, Exorzismen oder ganze Glaubenskriege, die Entdeckung von einem Anderweltwesen wurde selten mit offenen Armen empfangen. Aberglaube um Aberglaube und Märchen um Märchen sorgten dafür, dass die wenigsten Wesen bei den Menschen willkommen, gar sicher waren.

Jahrhunderte mussten ins Land ziehen, in denen nur selten ein magisches Wesen gesichtet wurde, bis Roxas Crosz, ein einzigartiger Hexer, sich zum Ziel machte, ein friedliches Miteinander für Anderweltwesen und Menschen zu ermöglichen. Mit der Gründung der Organisation "AWR" wollte er dieses Ziel verwirklichen und begann einige Projekte, in denen er Menschen und magische Wesen zusammenführte um sie aneinander zu gewöhnen. Viele von ihnen scheiterten und mit der Hilfe talentierter Magier wurden Erinnerungen an einige dieser Ereignisse von der Erde verbannt, doch gab Roxas nicht auf.

2001 wurde Japan das neue Ziel eines Integrationsprojektes der "AWR" und drei renomierte Schulen des Landes erhielten neue Lehrer in Form von Mitgliedern der Organisation und viele neue Schüler - junge Anderweltwesen. Man wollte testen ob ein junges Alter in der fortschrittlichen Zeit bei der Toleranz helfen konnte und für einige Jahre schien das Projekt erfolgreich.

Diesmal sollte es nicht das von Roxas gestartete Projekt sein, das die Niederlage heraufbeschwor, es waren einige ungeduldige "AWR"-Mitglieder, die den Glauben verloren und sich abgespaltet hatten. Sie wollten Veränderung und sie wollten diese jetzt - nicht nach weiteren Jahren der Versuche und des Scheiterns. Und wenn die "AWR" ihnen die Veränderungen nicht bieten konnte, so mussten sie selbst einschreiten. Einen Plan gefasst und umgesetzt, begannen sie die Menschen unvorbereitet mit dem Fakt zu konfrontieren, dass Engel, Dämonen, Geister, und andere Wesen nicht nur in Märchen und Albträumen existierten sondern Seite an Seite mit ihnen lebten.
Die Gesellschaft nahm diese Neuigkeiten zwar etwas gefasster auf als in den damaligen Epochen, doch konnte man die Skepsis und das Misstrauen spüren. Und da sich die Nachrichten dank der modernen Technologie nur umso schneller verbreitete, war es der "AWR" diesmal auch nicht möglich, die Situation unter Kontrolle zu bringen.

Die Offenbahrung der Anderweltwesen brachte positive und negative Aspekte mit sich: Einerseits musste sich niemand mehr verstecken ... andererseits kamen nun aus allen dunklen Ecken jene Wesen gekrochen, die keine Angst mehr hatten, entdeckt zu werden. Unter ihnen jene, die in den Menschen vor allem eines sahen: Beute.
Immer mehr Fälle wurden der "AWR" gemeldet von Wesen, die Menschenjagd zum Sport machten, von Vampiren, die Spuren von Opfern hinter sich herzogen und anderen Wesen, die ihre Überlegenheit ausnutzten um die Regeln der Gesellschaft zu ihren Gunsten zu biegen und brechen.

In der Hoffnung, damit etwas Ordnung zu schaffen, stellte die "AWR" Gesetze auf, nach denen die Anderweltwesen in der Öffentlichkeit zu leben hatten. Jene, die sich den Regeln widersetzten wurden strafrechtlich verfolgt.
Natürlich gab es Aufschreie gegen die Einschränkungen, die den Wesen zugunsten der Menschen aufgezwungen wurden und so formte sich aus zahlreichen Protesten und Widerständen eine Gegengruppierung, die das aussagekräftige Kürzel "WAR" (Wächter arkaner Rechte) trug. Während die "AWR" für ein friedliches Miteinander zwischen Mensch und Magie stand, wollte die "WAR" dafür kämpfen, dass magische Wesen ein Recht darauf haben, ihren Instinkten zu folgen und die natürliche Rangordnung eingehalten wird. Mit anderen Worten: die magischen Wesen sollten ihre Überlegenheit offen und ohne Konsequenzen ausleben dürfen. Eine radikale Ansicht, die nicht von allen Anderweltwesen unterstützt wurde.

Und so bildeten sich zwei Fronten. Jene, die ein ruhiges Leben leben wollten und jene, die sich nicht "unterdrücken" lassen wollten von den Regeln und Gesetzen der Menschen. Unter den Menschen sorgte es für eine Angst vor vielen der magischen Wesen, da man nie direkt sagen konnte, auf welcher Seite sie standen. Eine Angst, die zu Diskriminierung führte, Anderweltwesen aus einigen Lokalitäten oder Ereignissen ausschloss. Gleichzeitig jedoch gab es auch auf Seiten der magischen Wesen jene, die begannen Menschen zu unterdrücken und aus ihren Kreisen auszuschließen.

Während die "AWR" versucht, die entstandene Kluft irgendwie zu verringern, wird die Anhängerschaft der "WAR" immer größer und ihre Handlungen schlagen immer größere Wellen in der Gesellschaft. Es liegt in der Luft, dass der Konflikt irgendwann eskalieren wird, wenn es nicht zu einer Einigung zwischen den beiden Parteien kommt ...